HILFE! DAS KANN MIR DOCH NICHT PASSIEREN!

Identitätsdiebstahl auf Instagram, ein gehacktes Facebook Konto oder ein Virus per E-Mail. Bei andern? Man hört das immer wieder, aber mir passiert so etwas ganz sicher nicht!

Doch da habe ich mich getäuscht, denn diesmal war ich die Unglückliche. Ich wurde von einigen meiner Instagram Follower darauf aufmerksam gemacht, dass ein zweites Konto mit meinem Namen (nur leicht verändert) und einem kopierten Profilfoto von mir existiert. Das Schlimmste daran war, dass dieser Fake Account meine Abonnenten angeschrieben hat und sie, in meinem Namen, nach ihren Telefonnummern gefragt hat! Als ich das mitbekommen habe, bin ich fast ausgeflippt! Wer bedient sich da so einfach meiner Identität? Ich habe mich auf einmal sehr angreifbar und verletzlich gefühlt. Beinahe, als wäre jemand bei mir eingebrochen und hätte sich an meinen ganz persönlichen Gegenständen bedient. Auf einmal war ich total schutzlos und diesem fake Account ausgeliefert! Ich habe sowieso schon sehr viel um die Ohren und dann kommt das! An wen muss ich mich denn jetzt wenden? Was kann ich machen, um diesen Account zu sperren? Was kann ich tun, damit ich in Zukunft besser geschützt bin?

So bin ich vorgegangen

Erst einmal habe ich alle meine Follower auf Instagram und Freunde auf WhatsApp über das Fake-Konto informiert, damit niemand ausversehen diesem Betrüger seine Telefonnummer mitteilt. Danach habe ich mich im Internet informiert, das Ganze scheint kein Einzelfall zu sein! Instagram stellt dafür ein Formular bereit, mit dem man den Fake-Account melden kann. Das habe ich natürlich gleich abgeschickt, aber es kam keine Antwort. Den Vorgang habe ich noch drei Mal wiederholt, ohne Erfolg. Zwischenzeitlich habe ich sogar Kontakt zur Polizei aufgenommen, aber wirklich helfen konnte mir da auch niemand.

So konnte ich mein Problem lösen

Was dann letztendlich geholfen hat, war das Formular auf Englisch abzuschicken. Nur kurze Zeit später kam eine sehr saloppe Entschuldigungs-Mail zurück – der Account ist jetzt gesperrt. Puuh, dieser Schreck ist jetzt überwunden. Aber wer sich da meiner Identität bedient hat, weiß ich immer noch nicht und werde ich wohl auch nie erfahren.  Wie schütze ich mich in Zukunft am besten, damit so etwas nicht mehr passiert?

Selbstschutz vor Identitätsdiebstahl in sozialen Netzwerken

Ich habe mein Instagram Profil auf privat umgestellt, so können andere nur nach meiner Bestätigung die auf meinem Profil geteilten Inhalte sehen. Das sollte man am besten mit allen Profilen auf sozialen Netzwerken machen, wenn ein öffentliches Profil nicht zwingend erforderlich ist. Facebook und Co. erlauben dem Nutzer genau zu bestimmen, wer welche Inhalte sieht: jeder, Freunde von Freunden, meine Freunde oder nur konkret ausgewählte Personen? Man sollte sich gut überlegen, mit wem man seine Daten teilt! Generell gilt, immer so wenig wie möglich von sich preiszugeben, selbst das Geburtsdatum sollte ein wenig verändert werden. Erzählen Sie im Internet nichts, was Sie nicht auch einer fremden Person auf der Straße erzählen würden! Je weniger eine fremde Person über uns erfährt, umso schwerer wird es ihr fallen, unsere Identität zu kopieren.

Genereller Schutz der Identität im Internet

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik liefert zu diesem Thema einige gute Tipps. Nutzen wir mehrere Dienste mit dem gleichen Benutzernamen, können diese Profile leicht verknüpft werden. Das führt dazu, dass Personen, die es darauf anlegen, schnell viele Daten über uns sammeln können und damit dann eventuell unsere Identität kopieren. Dem kann man entgegenwirken, indem man für jeden Dienst einen anderen Benutzernamen verwendet.

Passwörter nicht leichtfertig vergeben

Auch das Passwort sollte für jeden Account ein Anderes sein. So vermeiden Sie, dass wenn ein Passwort geknackt wurde, ein Hacker Zugriff auf alle Ihre Konten hat. Das Passwort sollte am besten über 10 Zeichen lang, kein echtes Wort sein und Sonderzeichen enthalten. Hier kann man schnell den Überblick verlieren. Es hilft, die Passwörter auf einem Zettel oder in ein Buch zu schreiben. Niemand wird bei Ihnen einbrechen, um Ihre Passwörter zu stehlen. Viel eher werden aber leichte Passwörter, die Sie sich gut merken können, geknackt. Auch schwere Passwörter sollten Sie regelmäßig ändern. Speichern Sie niemals Passwörter auf mobilen Geräten! Sichern Sie diese Geräte gut mit einem PIN, damit im Fall eines Verlustes Ihre Daten vor Fremden geschützt sind. Und zum Schluss noch eine kleinere Erinnerung an eine Mahnung, die wir alle immer wieder hören: keine Links in E-Mails öffnen! Dahinter können sehr schnell Viren stecken. E-Mail-Adressen können leicht so konstruiert werden, dass sie seriös wirken. Also achten Sie gut darauf, von wem die E-Mail wirklich ist!

Mein persönliches Fazit

Eins hat mich der Identitätsdiebstahl auf Instagram gelehrt: Ich bin sehr angreifbar im Internet. Und das auf eine unglaublich persönliche Weise. Bei mir werden jetzt erst mal alle Passwörter geändert, Profile auf privat gestellt und sehr persönliche Daten gelöscht. Hoffentlich konnte ich Ihnen mit meiner Geschichte helfen, falls Sie in der gleichen blöden Situation stecken. Ansonsten wünsche ich uns allen, dass wir in Zukunft von solchen Online-Attacken verschont bleiben!  Falls ja, bleiben Sie stark und „fight back!“